Now available in open access:
Rainer Forst - "The Noumenal Republic: Critical Constructivism After Kant" (Polity, 2024).
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Rainer Forst - "The Noumenal Republic: Critical Constructivism After Kant" (Polity, 2024).
A special issue of "Res Philosophica" (April 2024) featuring articles on the work of Jürgen Habermas:
* William Rehg - "Introduction" (Open access)
* Jürgen Habermas - "Thoughts on Reading Kierkegaard in a Pluralist Society" (2000) (Open access)
* Michael Haiden - "Jürgen Habermas: A Political Pacifist?" (Open access)
* Igor Shoikhedbrod - "Still the “Last Marxist”?" (Abstract)
* Fabian Freyenhagen - "Why Professor Habermas Would Fail a Class on “Dialectic of Enlightenment“" (Open access)
* Connor Moran - "Toward A Formal-Pragmatic Theory of Communicative Memory"
* Glenn Mackin - "Meaning, Metalepsis, Time-Travel: Habermas’s Politics of Refusal and Recovery"
* John Davenport - "How Lincoln Scooped Habermas: Co-Originality and the Presuppositional Critique of Slave Constitutions"
* Cristina Lafont - "Revisiting the Liberal Case against Liberal Eugenics"
* Carlos José Sánchez Corrales - "The Habermasian Translation Proviso of Religious Content"
* Amos Nascimento - "The Conceptual Plurality in Jürgen Habermas’s “Auch eine Geschichte der Philosophie”" (Abstract)
Jürgen Habermas is awarded the 2024 Johan Skytte Prize in Political Science. He is honored for having “constantly reminded us, theoretically and empirically, that the very lifeblood of democracy depends on human capacity and willingness to respect others by means of communicative action and on that basis to engage in critical argumentation and discourse.”
Among the previous prize winners are: Robert Dahl, Elinor Claire Ostrom, Brian Barry, Hanna Pitkin, Ronald F. Inglehart, Pippa Norris, Francis Fukuyama, Amartya Sen, Jane Mansbridge & Robert E. Goodin.
The Skytte Prize, which includes a cash award of SEK 500,000 and a medal, will be presented to Habermas at a ceremony held at Uppsala University on September 14, 2024.
New book by Jürgen Habermas out in September on Suhrkamp Verlag:
"Es musste etwas besser werden …"
Gespräche mit Stefan Müller-Doohm und Roman Yos.
In diesem Buch gibt Jürgen Habermas Auskunft – über die Motive seines Denkens, die Umstände, unter denen es sich entwickelte, und die Veränderungen, die es im Lauf der Jahrzehnte erfuhr. Er erzählt vom Entstehungsprozess seines Werks, von wegweisenden Lektüren und prägenden kollegialen Begegnungen. So entsteht das Bild eines reichen Beziehungsgeflechts, das sich über große Teile der intellektuellen Landkarte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart erstreckt.
Im Rückblick auf zahlreiche Stationen seines Denkwegs spricht Habermas unter anderem über seine generationsspezifische Ausgangssituation, über Schlüsselerlebnisse mit seinen akademischen Lehrern, über zeitgeschichtliche Tendenzen und politische Überzeugungen sowie die eigenen wissenschaftlichen Arbeiten und deren Rezeption. An sein jüngstes Großwerk "Auch eine Geschichte der Philosophie" anschließend, werden außerdem zentrale Begriffe und argumentative Strategien aus dem Habermas-Kosmos aufgerufen und kritisch verhandelt. Und immer wieder wird deutlich, worum es diesem Philosophen im Grundsatz geht: um "die Begründung des Quäntchens Vernunftvertrauen und der Pflicht zum Gebrauch unserer Vernunft".
Four volumes containing the minutes of all the lectures delivered by Theodor W. Adorno at Goethe University Frankfurt from 1949 to 1969 have been published in German, edited by Dirk Braunstein under the title
"Die Frankfurter Seminare Theodor W. Adornos. Gesammelte Sitzungsprotokolle 1949–1969" (De Gruyter, 2021).
These volumes comprise 478 minutes, written by students, from 57 lecture series. See the preview of vol. I and II here & here.
Jürgen Habermas served as Adorno's assistant from 1955 to 1959, and volumes I and II include minutes of his participation in seven lecture series.
Below is a list of Jürgen Habermas' comments found in volumes I and II (volume, pages):
Seminar: Begriff der Ideologie (I) (1956/57)
I/468: Referat: "Bemerkungen zum Ideologiebegriff bei Marx"
I/482: Referat: "Pareto: Idealtypen menschlicher Handlungsabläufe"
I/537f: I/548: Ideologie
I/574: I/578: Kulturindustrie
Seminar: Wirtschaft und Gesellschaft (I) (1957/58)
II/68f: Karl Marx, Klassenbewußtsein
II/90: Die Neoliberalen
II/138: Ökonomische Theorie
Seminar: Wirtschaft und Gesellschaft (II) (1958)
II/146: Friedrich Julius Stahl & Talcott Parsons
II/148-152: Referat: "Arnold Gehlen"
Seminar: Kunstsoziologie (1958/59)
II/262: Arnold Hauser
II/262: Die Ministerialen
II/275: Georg Lukács
Seminar: Ausgewählte Texte zum Verhältnis von Philosophie und Soziologie (1960)
II/488: Kants Ethik
II/488: Die Antinomien der reinen Vernunft
Seminar: Schelling, Die Weltalter (1960/61)
II/540-546: Referat: "Absolutum und Geschichte"
Seminar: Probleme der Bildungssoziologie (1960/61)
II/624-625: Helmutt Becker
New book:
Normative Konstituenzien der Demokratie
Ed. by Julian Nida-Rümelin , Timo Greger and Andreas Oldenbourg
(Berlin: De Gruyter, 2024), Open access.
Articles by Julian Nida-Rümelin, Regina Kreide, Eva Helene Odzuck, Elif Özmen, Rainer Forst, Eva Buddeberg, Peter Niesen, Michael Zürn, Wolfgang Merkel, Véronique Zanetti, Mattias Kumm, Philip Manow, Laura Münkler, Dietmar von der Pfordten et al.
Professor Sebastian Huhnholz (Erlangen) talks with Christian Demand and Ekkehard Knörer ("Merkur") about an review article by Jürgen Habermas in the German magazine "Merkur" (1960):
"Verrufener Fortschritt – verkanntes Jahrhundert. Zur Kritik an der Geschichtsphilosophie" (video, 36 minutes)
Habermas's review article discusses three books:
* Peter F. Drucker, Das Fundament für Morgen (1958) [The Landmarks of Tomorrow]
* Reinhart Koselleck, Kritik und Krise. Ein Beitrag zur Pathogenese der bürgerlichen Welt (1959)
* Hanno Kesting, Geschichtsphilosophie und Weltbürgerkrieg (1959)
An abridged version of the review is available in Habermas's "Philosophisch-politische Profile" (Suhrkamp, 1981), pp. 435-444.
Beiträge zum Spätwerk von Jürgen Habermas
Hrsg. von Stefan Müller-Dohm, Smail Rapic & Tilo Wesche
(Berlin: Suhrkamp, 2024).
428 Seiten
Kurzbeschreibung
Die Texte dieses Bandes setzen sich mit dem monumentalen Versuch von Jürgen Habermas in "Auch eine Geschichte der Philosophie" auseinander, in unkonventioneller Weise zweieinhalbtausend Jahre abendländischer Philosophie als Lernprozess zu rekonstruieren. Zentraler Diskussionspunkt ist dabei die Idee vernünftiger Freiheit, die als Leitfaden des Spätwerksentschlüsselt wird. Aus philosophischer, soziologischer, theologischer und rechtstheoretischer Perspektive wird diese Idee einer kritischen Prüfung unterzogen und das Anregungspotenzial von Habermas’ Überlegungen für die weitere Forschung ausgelotet. Er selbst bezieht in einer ausführlichen Replik Stellung zu den Beiträgen
Inhalt [Leseprobe]
* Vorwort
* Thomas M. Schmidt - Religion und die Quellen der Normativität [Google Preview]
* Micha Brumlik - Habermas’ christliches Abendmahl – Glaube, Funktion und symbolische Wahrheit [Google Preview]
* Eva Buddeberg - Übersetzung religiöser Gehalte und komprehensive Vernunft
* Matthias Bormuth - Ambivalenz der Freiheit
* Stefan Müller-Doohm - Adorno und Habermas. Zwei Spielarten nachmetaphysischen Denkens
* Hauke Brunkhorst - Urgeschichte der Revolution – Zur Dialektik sozialer Integration
* Tilo Wesche - Vernünftige Freiheit. Ein unvollendetes Projekt
* Martin Seel - Begründende und vergegenwärtigende Kritik
* Thomas Gutmann - Der Gebrauch unserer vernünftigen Freiheit. Die Lernprozesse des Rechts
* Rainer Forst - Welten der Rechtfertigung. Die Diskursethik als kantischer Konstruktivismus
* Georg Lohmann - Der egalitäre Universalismus der internationalen Menschenrechte als historisches Ereignis
* Jan Assmann - Monotheismen und Achsenzeiten. Ein Dankesgruß an Jürgen Habermas
* Regina Kreide - Dialektische Lernprozesse
* Smail Rapic - Habermas’ Konzeption philosophischer Selbstverständigung und ihre Anknüpfungspunkte im Historischen Materialismus, bei Husserl und Apel
* Jürgen Habermas - Antworten
Interview with Philipp Felsch:
"Der Philosoph und wir - Warum Jürgen Habermas uns alle angeht"
(video, 8:30 minutes)
(3sat kultur, 13-03-2024)
See my blog post on Philipp Felsch's book: "Der Philosoph - Habermas und wir."
von Philipp Felsch
(Propyläen Verlag, 2024)
256 S.
Inhalt
Ein Nachmittag in Starnberg [PDF]
In der verkehrten Welt [PDF]
Täter und Opfer
Abschied vom Tiefsinn
Das Bewusstsein der Gegenwart
The center does not hold
Spießrutenlaufen in Frankfurt
Raketenwissenschaft für eine bessere Gesellschaft
Was wir unterstellen müssen
Der Makel des Mündlichen
Unheimliches Deutschland
Theorie des Sinnverlusts
Musste das sein?
Taxonomie der Gegenaufklärung
Distanz und Thymos
J’accuse
Zurück aus der Zukunft
Geschichte und Gedächtnis
Die Stunde der postnationalen Empfindung
Primat der Weltinnenpolitik
Vom Krieg
Der Denker der universellen Provinz
Auszüge [Gespräch mit Jürgen Habermas, September 2023]:
"Dagegen hält Habermas mit wachsender Verzweiflung an seiner Überzeugung fest, dass das Bemühen um einen Waffenstillstand und die Suche nach einer Verhandlungslösung im Konflikt mit Russland unumgänglich seien. Er nimmt die "Kriegsstimmung" der deutschen Öffentlichkeit als Begleitmusik zu einer fatalen strategischen Fehleinschätzung wahr, die sich als geopolitische Zäsur von großer Tragweite erweisen könnte. Während ich noch von ihm wissen will, was er dem Bundeskanzler jetzt, im Herbst 2023, empfehlen würde, malt er das düstere Szenario vom Abstieg des Westens aus, der für ihn vom Niedergang der politischen Institutionen in den USA nicht zu trennen ist. Er spricht von der Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und von der "Auflösung des amerikanischen Parteiensystems", die sich – wenn auch erst seit Trump nicht länger zu ignorieren – schon in der zunehmenden Polarisierung der späten 1990-Jahre angekündigt hätten. Er hält die Erschütterung der politischen Institutionen für so gravierend, dass ihre Legitimität auf lange Sicht beschädigt sei." (……)
"Was die Ukraine angeht, so prophezeit er den graduellen Rückzug der Amerikaner, sobald sich der Krieg für Biden im Wahlkampf als innenpolitischer Ballast erweisen werde. Und er befürchtet, dass der Zerfall der Unterstützerkoalition, den das zur Folge haben würde, den Western die Letzten Reste von politischer Glaubwürdigkeit und Autorität kosten könnten, über die er gegenwärtig noch verfüge. Denn dass sich Europa noch zu einem "global einflussreichen Akteur" mausern werde, auch daran glaubt er spätestens seit dem Scheitern von Emmanuel Macrons diesbezüglichen Initiativen nicht mehr. Das betrifft umso mehr seine einstigen Hoffnungen auf weltbürgerliche Verhältnisse: "Das alles ist Vergangenheit". Und dann sagt er einen Satz, der unseren Gesprächsfluss einen Moment lang stocken lässt: All das, was sein Leben ausgemacht habe, gehe gegenwärtig "Schritt für Schritt" verloren. Er wäre nicht der Kämpfer, der er ist, wenn er sich nicht im selben Atemzug gegen die Überheblichkeit derjenigen wappnen würde, die es schon immer besser gewusst zu haben meinen: "Es ist zu billig, sich über einen solchen Idealismus rückblickend lustig zu machen. Jeder gute Zeithistoriker schreibt Geschichte nicht nur zynisch vom enttäuschenden Ergebnis her". Es ist bestürzend, Habermas – den letzten Idealisten – so fatalistisch zu erleben." [Seite 186-187]
Interview:
* "Habermas ist die Antwort der Frankfurter Schule auf die moderne Gesellschaft" (Philosophie Magazin, 2024-03-04)
Rezensionen:
* Hans-Peter Müller - "Theoriegeschichten: Jürgen Habermas als Intellektueller" (Soziopolis, 29-02-2024)
* Jens-Christian Rabe - "Der letzte Idealist" (Süddeutsche Zeitung, 16-03-2024)
Cammann: "Bei Felsch ist der Bezugspunkt die Bundesrepublik; hier schreibt ein Kulturhistoriker, kein Philosoph. So liest man noch einmal, wie schon der Mittdreißiger Habermas ein Magnet war, nach dem sich viele ausrichteten, wie wichtig der Suhrkamp Verlag für den Frankfurter Professor gewesen ist, wie heftig die Auseinandersetzungen mit der Studentenbewegung waren und wie intensiv die Beziehungen zu Karl Heinz Bohrer und Martin Walser. Beide Freundschaften gingen später in die Brüche – im Streit um die Nation, um Deutschland. Eine erfolgsverwöhnte, internationale Gelehrtenkarriere als Erbe der Kritischen Theorie, dazu die öffentliche Rolle als sich mit Zeitungsartikeln einmischender, virtuoser Medienstratege – tatsächlich ist es ja unglaublich, wie Habermas das alles stemmte.
Zu großer Form läuft Felsch in den Achtzigerjahren auf. Plötzlich, nachdem der 52-jährige Habermas gerade sein gigantisches erstes Hauptwerk, die Theorie des kommunikativen Handelns, veröffentlicht hat, passiert 1982 der Worst Case: Die CDU mit Helmut Kohl übernimmt in Bonn die Macht. Habermas wittert überall den Rechtsschwenk und stürzt sich 1986 in den sogenannten Historikerstreit, versiert in der "Kunst, seine Gegner durch Eingemeindung zu besiegen" (Felsch). Alles oft gelesen – doch Felsch interpretiert den geschichtspolitischen Erfolg des Philosophen luzide als theoretischen Rückschritt: Eben noch auf der Höhe seiner Kommunikationstheorie, praktiziert Habermas jetzt den kulturalistischen Kampf um Hegemonie."
Jürgen Habermas on Oskar Negt (1934-2024):
(Soziopolis, February 12, 2024)
See also:
* Jörg Später - "Der sozialistische Praktiker der Kritischen Theorie" (Soziopolis, 12-02-2024)
* Thomas Schmid - "Gegen die Mode der Bürgerkinder" (Die Welt, 06-02-2024)